Im bundesweiten Vergleich gehört Nordrhein-Westfalen zu den Spitzenreitern, wenn es um die Anzahl der betriebenen Stauanlagen geht. Vor allem die Anzahl an Talsperren ist in NRW sehr hoch. Allein 14 Talsperren befinden sich im Gebiet des Wupperverbandes. Unter den vom Wupperverband betriebenen Talsperren befindet sich auch die älteste Talsperre Nordrhein-Westfalens: die Eschbachtalsperre in Remscheid, die 1891 fertiggestellt wurde. Auch die zweitgrößte Trinkwassertalsperre Deutschlands wird vom Wupperverband betrieben: die Große Dhünn-Talsperre im bergischen Land zwischen den Gemeinden Wermelskirchen, Wipperfürth, Kürten und Odenthal.
Talsperren und ihre Funktionen
Die Talsperren in NRW dienen in erster Linie zur Absicherung der Trinkwasserversorgung und zum Hochwasserschutz. Neben dem Hochwasserschutz in Perioden mit viel Regen oder Schneeschmelze erfüllen die Talsperren jedoch auch in langen Trockenphasen einen wichtigen Zweck: Über die Talsperren kann durch gezieltes Ablassen des Wassers ein Mindestwasserstand gehalten werden, der den Lebensraum von Pflanzen und Tieren sichern soll.
Zudem können Talsperren auch zur Bereitstellung von sogenanntem Brauchwasser dienen, das zur Verwendung in der Landwirtschaft oder auch Industrie aus der Talsperre entnommen wird.
Nicht zuletzt sind Talsperren und Stauseen wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen sowie beliebte Naherholungsgebiete für Besucher. Das Thema Arten- und Umweltschutz spielt daher auch im Gewässermanagement des Wupperverbandes, insbesondere in der Entwicklung der Talsperren und angrenzenden Gewässern, eine sehr wichtige Rolle.
Talsperren und Hochwasserschutz im Wupperverband
Hochwasserschutzmaßnahmen und ein gezieltes Hochwassermanagement im Einzugsgebiet der Wupper sind erforderlich, um erhebliche wirtschaftliche Schäden und Umweltschäden durch Überschwemmungen zu vermeiden und die Menschen in den besiedelten Gebieten zu schützen.
Als Bestandteil des technischen Hochwasserschutzes tragen Talsperren einen grundlegenden Teil zur Vermeidung von Hochwasserschäden bei. Sie dienen mit ihrem hohen Fassungsvermögen der Wasserrückhaltung sowie der Wassermengenregulierung in den Flüssen durch gezieltes Ablassen. Seit Bestehen der 14 Talsperren im Wupperverbandsgebiet konnten daher auch die Hochwasserereignisse im Einzugsgebiet der Wupper und ihrer Nebengewässer deutlich reduziert oder in ihrer Auswirkung abgemildert werden. Insbesondere die Wupper- dient als größte Brauchwassertalsperre Talsperre mit dem vorgelagerten Bever-Block dem Hochwasserschutz im Verbandsgebiet.